25.05.2025 22:21

Olympiasieger-Gold in Hohen Wieschendorf

Der Höhepunkt. Das Finale. Der Große Preis der Deutschen Kreditbank AG. Die DKB Pferdewoche Hohen Wieschendorf feierte zum Abschluss einen ganz Großen als Sieger, Olympiasieger Christian Kukuk. Mit dem zehnjährigen Chageorge gewann Kukuk den Großen Preis im Stechen der besten Neun – fehlerfrei in 37,04 Sekunden. Nur sieben Hundertstelsekunden langsamer war der Zweitplatzierte, Jens Wawrauschek auf der ebenfalls zehnjährigen Mava S, gefolgt von Markus Renzel auf Pikeur Lemar NRW, auch zehnjährig. Dieses Stechen war ein Springsport-Krimi!

„Wir haben einen sehr anspruchsvollen Parcours in diesem Großen Preis gehabt“, resümierte Kukuk. Es sei definitiv ein reeller 1,60-Meter-Parcours gewesen. „Wir hatten auch ein paar spezielle Hindernisse drin – mit Mauer, dem Fahrrad-Hindernis und dem Wassergraben. Aber neun Nullrunden im Stechen, das ist ein super Ergebnis. Da hat der Parcoursbauer alles richtig gemacht. Und das Stechen war absolut spannend genug.“ Ganz hoch als Siegkandidat gehandelt wurde auch Kukuks Olympiakollege Richard Vogel, der mit Event de L’Heribus zu den Stechteilnehmern zählte. Aber der Zehnjährige – das Alter war ein roter Faden in dieser Prüfung – verlor kurz vor seinem Start ein Eisen, die Prüfung musste unterbrochen werden, bis das Eisen wieder befestigt war. So will es das internationale Reglement. Vogel stieg wieder in den Sattel, ritt los, begann den Stechparcours sehr zügig, musste dann aber zwei Abwürfe notieren.
 
Der ‚Bereiter‘ hat sich sehr gut gekümmert
Den Chacco-Blue-Sohn habe er vor zwei Jahren entdeckt, erzählt der Sieger, aber Chageorge habe noch recht wenig Erfahrung. „Letztes Jahr standen die Olympischen Spiele im Vordergrund, dann war ich vier Monate in Amerika, aber da hatte ich das Glück“, schmunzelt Kukuk, „dass mein Bereiter sich sehr gut um ihn gekümmert hat.“ Der ‚Bereiter‘ war kein anderer als Ludger Beerbaum. „Er hat das alles super vorbereitet, so dass ich jetzt ein bisschen die Früchte ernte, die er gesät hat.“ Schon in Mannheim hatte das Paar Kukuk-Chageorge eine Doppel-Nullrunde im Nationenpreis gedreht und blieb fehlerfrei im Großen Preis. „Wenn ich ehrlich bin, hätte Chageorge auch schon in Mannheim im Großen Preis gewinnen müssen, wenn ich da ein bisschen besseren Job im Stechen gemacht hätte.“ In Hohen Wieschendorf machten Pferd und Reiter einen top Job und absolvierten Umlauf und Stechen in souveräner Weise. Kukuk schwärmte: „Chageorge ist unglaublich intelligent, er hat eine unwahrscheinliche Athletik und er ist schnell – ihm ist der Springsport in die Wiege gelegt.“

Noch etwas fassungslos blickte sich Jens Wawrauschek in der Runde der besten Drei um. „Das ist bisher mit Abstand mein größter Erfolg“, betonte der 42-Jährige. „Ich bin Zweiter, aber es fühlt sich absolut an wie ein Sieg. Normalerweise bilde ich Pferde aus und wenn sie dann so weit sind, dass sie am Sport teilnehmen können, verkaufe ich sie.“ Jetzt habe er die Möglichkeit, Mava etwas länger halten zu können. „Und damit habe ich die Chance, mal auf solchen Turnieren wie Hohen Wieschendorf zu reiten. Dass es dann so läuft, hätte ich vielleicht geträumt, aber nie damit gerechnet.“

Und auch Markus Renzel war hochzufrieden. „Ich habe Pikeur Lemar sechsjährig in den Stall bekommen“, erklärte er. „Ich glaube, dass das ein absolutes Ausnahmepferd ist. Er ist schon jetzt als ‚Clear-Round-Maschine‘ bekannt. Einfach ein super Pferd.“
 
Das ‚DKB-Drehbuch‘
Das Fazit nach der dritten DKB Pferdewoche Hohen Wieschendorf von Sara Bütow (Marketing der DKB-Gruppe/Reitsport) war eindeutig: „Hätte ich ein Drehbuch schreiben sollen, es wären dem Geschehen hier in Hohen Wieschendorf sehr ähnlich gewesen.“ Sie sei das erste Mal in Hohen Wieschendorf gewesen und betonte: „Alle haben schon nach dem ersten Mal geschwärmt und ich bin froh, dass ich es jetzt selbst erleben durfte. Das hier ist ein Traum von einer Anlage, ein Traum der Bedingungen und es war eine so tolle Veranstaltung – ich freue mich aufs nächste Jahr!“
 
„Wie ein kleiner Erdbeer-Schnaps“
Und das Fazit des Hausherrn Enno Glantz: „Ich plane alles langfristig. Nach drei Jahren mit dem Turnier aufzuhören, das wäre ja ein Witz. Wir haben so viel positives Echo von den Aktiven, aber auch von den Besuchern bekommen, das spornt natürlich an. Die Stimmung war granatentoll. Das ist gefühlt wie ein kleiner Erdbeer-Schnaps (lacht). Man ist ja mit Emotionen hier an diesen Tagen unterwegs. Wir haben Weltklasse-Sport gesehen und ich freue mich natürlich auch als Züchter, dass unsere zweite Fohlenauktion Glantz und Gloria sehr erfolgreich verlaufen ist. Es war wirklich toll Und ich bin voller Ehrgeiz, auch 2026 wieder ein gutes Turnier zu veranstalten.“
(KiK/ pe&pa)